- Petel
- Petel,Georg, Bildhauer und Elfenbeinschnitzer, * Weilheim i. OB um 1601/02, ✝ Augsburg vor dem 29. 1. 1634; ausgebildet in Weilheim i. OB, später in München; 1620 reiste er nach Italien. In Genua vermittelte ihm A. van Dyck die Bekanntschaft mit P. P. Rubens, den er 1624, 1627/28 und wohl auch 1634 in Antwerpen traf, wo van Dyck 1627 sein Bildnis malte (München, Alte Pinakothek). 1625 ließ Petel sich als Bildhauer in Augsburg nieder. Petel bewies seine virtuose Meisterschaft sowohl in der Kleinplastik (aus Wachs, Terrakotta, Elfenbein) als auch in monumentalen Werken, aus Lindenholz geschnitzten oder in Bronze gegossenen Figuren. Sein Hauptthema war die Darstellung des Gekreuzigten. Ausgehend vom späten Manierismus, fand er durch selbstständige Verarbeitung der von Rubens und seinem Kreis empfangenen Anregungen zum Barock.Werke: Salzfass mit der schaumgeborenen Venus (Elfenbein, 1627/28; Stockholm, Königliches Schloss); Pálffy-Kruzifix (Holz, 1629/30; Marchegg, Christkönigkirche); Ecce Homo (Holz, 1627-32; Augsburg, Dom); Heiliger Sebastian (Elfenbein, 1628/29; München, Bayerisches Nationalmuseum); Heiliger Christophorus (Holz, um 1630; Augsburg, Sankt Moritz); Kreuzigungsgruppe (Bronze, 1631/32; Regensburg, Niedermünster); Bildnisbüste König Gustavs II. Adolf (Bronze, 1632 modelliert, 1643 gegossen; Stockholm, Nationalmuseum und Dresden, Skulpturensammlung), Bildnisbüste P. P. Rubens' (Terrakotta, 1633; Antwerpen, Koninklijk Museum voor Schone Kunsten).G. P. (1601/02-1634),Barockbildhauer zu Augsburg, bearb. v. A. Schädler u. a. (1985).
Universal-Lexikon. 2012.